Medienmitteilung vom 19. September 2024
Pandemien, Kriege und Klimawandel führen zu zunehmender Verunsicherung von Jugendlichen und verhindern bei jungen Erwachsenen das Vertrauen in ihre (berufliche) Zukunft.
An einer Fachveranstaltung der Abteilungen Lernhaus und MyWay der sozialen Institution CO13 zum Thema der zunehmenden Vulnerabilität junger Erwachsener nahmen rund 60 Fachleute teil. Das grosse Interesse zeigt, dass das Thema viele Institutionen in der Region beschäftigt. Lösungen sind gefragter denn je.
Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene weisen eine erhöhte Anfälligkeit für psychische Störungen auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit 1 von 7 der 10-19-Jährigen (14%) an einer psychischen Störung erkrankt.
Die Vulnerabilität junger Erwachsener war das Thema einer Fachveranstaltung, welche die Abteilungen Lernhaus und MyWay der Institution CO13, ein Unternehmen für berufliche und soziale Integration in Basel, am 4. September 2024, durchgeführt hat. An der Veranstaltung mit dem Titel „Zunehmende Vulnerabilität junger Erwachsener“ nahmen rund 60 Fachleute aus dem Bereich der beruflichen Integration sowie Schulen und Behörden teil.
Simone Jochim, Leiterin Abteilung Training und Stefan Wolf, Geschäftsleiter CO13, freuen sich über das grosse Interesse. „Wir beobachten seit Jahren eine zunehmende Verunsicherung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Pandemie, Kriege und Klimawandel verhindern bei diesen Menschen das Vertrauen in die berufliche Zukunft.“
Um die Situation junger Erwachsener besser zu verstehen und Lösungen für deren Herausforderungen zu erarbeiten, hatten die Abteilungen CO13 Lernhaus und MyWay die beiden PsychologInnen, Maria Lumsden Rieder, und Dr. Brian Cardini vom Zentrum für Entwicklungs und Persönlichkeitspsychologie (ZEPP) der Universität Basel, eingeladen.
Die beiden stellten in ihrem Referat fest, dass Vulnerabilität nicht gleichbedeutend mit Schwäche sei, sondern ein natürlicher Teil der menschlichen Erfahrung, der Verständnis und Unterstützung erfordert. Die zunehmende Vulnerabilität äussere sich laut der beiden Fachleute in Hilflosigkeit, sozialen Einschränkungen, Problemen beim Berufseinstieg bis hin zu sozialer Isolation, Arbeitslosigkeit und psychischen Störungen, wie Angst- und Essstörungen, Depression und Suchterkrankungen.
Als Gegenpol zur Vulnerabilität sehen die beiden Fachleute die Resilienz, d.h. die Widerstandsfähigkeit in der Bewältigung von Herausforderungen. Maria Lumsden-Rieder betont: „Resilienz ist keine feste Eigenschaft, sondern kann aktiv entwickelt und gestärkt werden. Dazu gebe es verschiedene Unterstützungsansätze.
„Hilfreich ist alles, was Vertrauen schafft, wie Stabilität, Sicherheit, Klarheit und Transparenz“, sagte Dr. Brian Cardini. Dazu gebe es verschiedene Unterstützungsansätze auf der individuellen Ebene, wie Coachings und Resilienztrainings, sowie – auf der beruflichen und sozialen Ebene – Netzwerkveranstaltungen, Peer-Gruppen, Förderprogramme und flexible Arbeitsmodelle für Berufseinsteiger:innen. Die grösste Wirksamkeit habe, so die beiden Fachleute, ein ganzheitlicher Ansatz, der mehrere Ebenen kombiniert.
Für Stefan Wolf und die Mitarbeitenden der Abteilungen Lernhaus und MyWay von CO13 lieferte die Veranstaltung wichtige Impulse für die berufliche Integration von jungen Erwachsenen: „Die wichtigsten Themen, die wir für unsere Arbeit mitnehmen sind interessanterweise
Softfacts wie beispielsweise die Wirkung von Beziehungen und Beziehungsarbeit. Beziehungsarbeit wirkt vertrauensstiftend, Jugendliche wagen in einem Setting welches auf Vertrauen basiert, eher Entwicklungsschritte.